Training der Aufmerksamkeitssteuerung durch Atemübungen mit Musik

Wenn wir unter Druck stehen, Angst haben oder in einem negativen emotionalen Kontext lernen, sind die sogenannten Mandelkerne im Gehirn aktiv. Die Aktivität der Mandelkerne lässt Puls, Blutdruck und Muskelspannung ansteigen. Dadurch wird es uns erschwert, Wissen abzurufen, kreativ zu denken und Probleme zu lösen.

Neurowissenschaftliche Studien zur Konzentrationsmeditation, z.B. in Form von Atemübungen, zeigen, dass durch solche Übungen ein Rückgang der neuronalen Aktivität in den Mandelkernen erzielt werden kann. Vergleichbares bewirkt das Hören angenehmer Musik, das zudem das körpereigene Belohnungssystem und neuronale Strukturen, die für die Aufmerksamkeitskontrolle zuständig sind, aktiviert.

Aufgrund dieser Erkenntnisse der Gehirnforschung haben wir Musikstücke für Atemübungen komponiert, die der Atemfrequenz von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen angepasst wurden. Die Atemübungen können in Kindergärten, Schulen und am Arbeitsplatz eingesetzt werden, um Stress und Ängste abzubauen.

Auf- und ansteigende Tonbewegungen unterstützen die Atmung passend zum Zu- und Abnehmen des Drucks der Atemluft. Mit kontinuierlich an- bzw. absteigender Komplexität der Musikstücke wird die Aufmerksamkeit entweder verstärkt auf die Musik oder auf die Atmung gelenkt. Auf diese Weise wird die Aufmerksamkeitssteuerung trainiert.

Kinder aus Schulprogrammen, die u.a. solche Atemübungen mehrmals täglich in den Schulalltag integrieren und neurobiologische Grundlagen zu den exekutiven Funktionen vermittelt bekommen, zeigen bessere exekutive Funktionen, bessere Schulleistungen und einen niedrigeren Stresshormonspiegel als Kinder aus Vergleichsschulen.